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It's a Wrap - Part I

Aktualisiert: 9. Nov. 2019

Mein vorerst letzter Blogartikel soll sich noch einmal vornehmlich an all die Leute richten, die mich finanziell unterstützten, um dieses denkwürdige Jahr überhaupt erst zu ermöglichen.


In meinen anderen Blogartikeln ging es oft um Eindrücke, diesmal ist Expression das Thema.

Wie habe ich mich bemüht die Verantwortung umzusetzen, als einer von zwei Leuten mit der Chance betraut wurden zu sein, im Kinderheim House of Resurrection arbeiten zu dürfen.

Für mich persönlich war dies eine Verantwortung, die ich auf gar keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen wollte.

In mich wurden vom deutschen Staat ca. 7000€ investiert, die jemandem anderen nicht zugekommen sind. Privatleute von denen ich viele kaum gut genug gekannt hatte, um sie zu duzen, unterstützten mich mit über 3000€.

Jenes habe ich mir versucht während des Freiwilligendienstes wieder und wieder bewusst zu machen. Ich hoffe, dies ist schon in meinen vorherigen Blogartikeln erkenntlich geworden und dieser Eindruck wird durch diesen finalen Blogeintrag nochmals verstärkt. Denn heute ist zur Abwechslung endlich mal meine tatsächliche Freiwilligenarbeit Gegenstand des Textes. Langweilig wird es dadurch trotzdem nicht, ganz im Gegenteil!

Ich denke, meine „Mein Alltag“-Blogartikel zeigen schon relativ eindrücklich, nach welchen Prinzipien ich in meiner regulären Arbeitszeit und über meine reguläre Arbeitszeit hinaus agiert habe. Deshalb glaube ich, dass es ausreichend ist, wenn ich mich heute nur auf die größeren Aktionen beschränke, um Wiederholungen zu vermeiden.

Erwähnen würde ich zusätzlich gerne noch, dass es rückblickend echt schön war, zu sehen, wie die Kinder mein häufiges Längerbleiben angenommen und wertgeschätzt haben. Obwohl wir, wenn ich länger dablieb, fast immer nur Hausaufgaben oder schulische Dinge wie wichtige Projekte erledigten, (es war also ausnahmsweise mal keine Saliu-macht-sich-vor-allen-zum-Deppen-Kinderbespaßungszeit,) wurde fast jeden Tag regelrecht darum gebettelt, dass ich noch ein paar Stündchen mehr bleibe.

Vor allen Dingen als aufgrund eines Zwischenfalls im Township in dem ein Mitfreiwilliger involviert war, das weltwärts-Programm in Port Elizabeth fast vor dem Aus stand und ich wegen des Einleitens aller möglichen offiziellen Sicherheitsmaßnahmen nicht mehr bis spät arbeiten durfte, war es echt berührend, wie 'our little extra time' von allen vermisst wurde.

Dies war übrigens auch für mich eine schwere Zeit in Südafrika, da ich das Gefühl hatte, unvermittelt von allen Personen, die mir wichtig waren, abgeschnitten worden zu sein. Mein ganzes Leben hat sich ja quasi nur in den 'dangerous quarters of the city' abgespielt und da durfte ich mit einem Mal nicht mehr hin.


Selbstgemachte Handyhülle für ein Schulprojekt, die an einem dieser langen Nachmittage entstanden ist

Aber lassen wir uns zum eigentlichen Thema zurückkommen.


Am Rande erwähnt, falls Personen, die eine größere Summe gespendet haben, genauere Auskunft zu den Spendenausgaben für die einzelnen Projekte haben möchte, können Sie mich selbstverständlich gerne privat anschreiben.


Der 'Gravity' Trampolin Park


Bei unserem ersten selbstorganisierten Ausflug mussten die Kinder Spaß haben, das war Pflicht. Schlussfolgernd entschieden wir uns für die „Garantiert–Spaß-Variante“: den „Gravity Trampolinpark“.

Am Donnerstagnachmittag den 25. Oktober direkt nachdem wir die Kids von der Schule abgeholt haben, war es dann schließlich soweit. Die gesamte, wahnsinnig aufgeregte Kinderschar wurde in den Haven-Bus dirigiert, ein letztes Mal durchgezählt und ab ging die Fahrt.


Die vehemmente Abneigung von Südafrikanern gegen Sicherheitsgurte jeglicher Art beginnt anscheinend schon im Kindesalter

Bei Gravity angekommen haben wir selbstverständlich zu aller erst einmal ein zweites Mal alle durchgezählt, wie man das als guter Pseudo-Lehrer halt so macht. Vielleicht ist ja ein Kind bei der Fahrt aus dem Fenster gefallen, man kann nie wissen.

Selbstredend durften ebenfalls die fünf obligatorischen Kinder nicht fehlen, die aus dem Nichts plötzlich super dringend auf die Toilette mussten und es keine einzige Minute mehr aushielten. Und als wir anschließend versuchten die Jungs von den Mädchen loszulösen, um Kids mit schon mitgebrachten Trampolin-Socken von Kids ohne Socken zu separieren, brach endgültig das komplette Chaos aus.

Nach dieser Erfahrung war ich mir dann ein für alle Mal sicher, dass eher die Hölle zu frieren würde, als das ich Lehramt studiere. Irgendwann war irgendwie jedes Mitglied der ausgebufften Rasselbande auf den Trampolinen und gemeinsam hatten wir einen Heidenspaß, immerhin das lief nach Plan.






Poolday

Direkt eine Woche später, (keine Ahnung was uns da geritten hat,) war es selbst für südafrikanische Verhältnisse viel zu heiß und es gab nur eine Option. Tabea ist zum Minivan und ich in den Pick-up gesprintet, es wurde gehupt wie verrückt, die Kinder in die Autos gestapelt, dem Office beim Rausfahren noch ein bisschen Petrolmoney in die Hand gedrückt und die Kinder zu unserem Pool im Garten gekarrt.


Postkartenaustausch

Danach kam eine gewisse Zeit lang nichts, da wir viel im Haven an sich zu tun hatten.

Die Kids samstags zum Schwimmen fahren, Farewells der 7. Klässler und Vorschulkinder, der Charity Run usw. und so fort. Man muss überdies echt aufpassen, dass man die Kinder nicht an zu viele Aktionen gewöhnt. Sonst binden die einem da ganz fix einen ziemlich dicken Strick draus, fesseln dich mit einem für ihr Alter verdammt beeindruckenden Argumentationskonstrukt und machen dich anschließend zu ihrem Spaß-Sklaven.

Beim Warten auf den Anfang des Schwimmtraining war uns eigentlich nie langweilig...

Mitte Januar erreichten uns jedoch nach einer schier endlosen Reise endlich die Antworten von unserem Weinachtskarten-Austausch mit einer deutschen Grundschule. Die Kids waren natürlich total aufgeregt und haben die Bilder ihrer neugewonnenen internationalen Brieffreunde direkt an ihre Kleiderschränke gehangen.



Port Alfred High – Swimming for Charity


Dies ist eigentlich nur Teil des Arktikels, damit ich im Internet offiziell erwähnen kann, dass mein bester Bre Leon sich an diesem Tag so überanstrengte, dass er das komplette Klo seiner eigenen Projektschule vollkotzte. Grüße gehen raus an meinen Lieblings-Bossa und treuen Leser!


Alles in allem ein nichtsdestotrotz echt toller Tag. Fast die Hälfte der ASC-Freiwilligen der unteren Ostküste ist nach Port Alfred gepilgert, um dieses coole Projekt der Port Alfred High School zu unterstützen, bei dem alle Teilnahmegebühren an wohltätige Organisationen gespendet wurden.

ASC goes Aqua

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