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Mein "Alltag" - Teil 1

Aktualisiert: 30. Sept. 2019

Zu aller erst wäre es wohl sinnhaft, zu erklären, was ich hier eigentlich 24 Stunden pro Tag so anstelle. Die Überschrift habe ich dabei bewusst gewählt, mein Alltag sollte zwar das ursprüngliche Thema dieses Blogeintrages sein, ich habe aber nach ein paar Wörtern gemerkt habe, dass ich hier alles mögliche haben mag, aber bestimmt kein geregelten Alltag.

Das fängt schon damit an, dass der Zeitpunkt an dem uns der Fahrer vom Haven abholt (das Kinderheim, in dem ich arbeite), von Tag zu Tag gerne mal um gute 30 Minuten variieren kann. Was bedeutet, dass ich entweder quasi noch im Bett liege, während das wunderschöne, die ganze Nachbarschaft aufweckende, Hupsignal des Haven-Busses dessen Ankunft ankündigt. Oder morgens nach dem Duschen und einem ausgiebigen Frühstück noch Zeit für meinen Abwasch vom Vortag und meine Wäsche habe, bis wir abgeholt werden.

So ist das einzig routinierte an meinem Morgen, im Halbschlaf noch schnell eine Varianzanalyse durchzuführen, um herauszufinden, wie oft ich heute auf Snooze drücken kann, damit ich endlich mal nur eine Minute nach Tabea (meiner Projektpartnerin) den Bus betrete.

Im Bus wird dann meistens schnell das turbulente Liebesleben unser wunderbar verwirrten Putzfrau zum Thema, die, im unserem Viertel direkt anliegenden, Walmer-Township lebt.

Im Haven angekommen ist die erste Station meist die auf dem Gelände liegende Vorschule. Das heißt, Porridge zubereiten, in dem so viel Zucker drin ist, dass jedem deutschen Pädagogen vor Schreck die Ernährungspyramide über dem Kopf zusammen stürzen würde, Kinder knuddeln, zwei jährige Füttern, Kinder so hoch werfen, dass sie gerade noch so unter der Zimmerdecke wieder herunter kommen und manchmal auch ein Buch vorlesen.

Nach diesem kleinen Intermezzo ist jeder definitiv wach und alle negativen Gedanken, die man im Bus vielleicht noch hatte sind definitiv weg. Man wird nämlich ausnahmslos jeden Morgen begrüßt, als wäre man der Hauptakt auf seinem eigenen Rockkonzert. Extrem erstaunlich ist, dass die meisten Kinder hier schon simples Englisch, Afrikaans und sogar Xhosa verstehen, die drei meist gesprochenen Sprachen in Port Elizabeth. Das macht es viel einfacher die Kleinen unter „Kontrolle“ zu kriegen und die meisten, haben dir auch schon alles mögliche zu erzählen...

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